Weiterbildung zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie
Wer sich nach dem Examen für die Weiterbildung im Fach Psychiatrie und Psychotherapie entscheidet, wählt ein hoch interessantes und komplexes Fach der Medizin.
Der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie ist umfassend medizinisch und psychotherapeutisch ausgebildet, psychische Erkrankungen in ihrer gesamten Breite zu behandeln. Dazu gehören die häufig auftretenden Erkrankungen mit Ängsten und depressiven Beschwerden, aber auch Suchterkrankungen, Essstörungen, Persönlichkeitsstörungen, Psychosen und Demenzerkrankungen.
Die Inanspruchnahme psychiatrisch-psychotherapeutischer Behandlung hat in den vergangenen Jahren enorm zugenommen. Gleichzeitig entwickelte sich die Psychiatrie zu einer Wissenschaft, die auf biologischen Grundlagen fußend moderne Diagnostik und Behandlungswege beschreiten konnte. Psychotherapeutische Behandlungsmethoden wurden weiterentwickelt und sind mittlerweile integrale Bestandteile eines Gesamtbehandlungsplans für einen Menschen mit psychischer Erkrankung. Durch die Einbeziehung sozialer, biologischer und psychotherapeutischer Aspekte kann der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie das gesamte Spektrum der Behandlungsmöglichkeiten für solche Patienten bedienen: medizinische und psychotherapeutisch!
Kerninhalte der Weiterbildung zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie:
- Umfassende Diagnostik aller psychischen Erkrankungen sowie Erstellung eines Behandlungsplanes
- Psychopharmakologie unter Berücksichtigung somatischer Komorbiditäten und Neben- bzw. Wechselwirkungen mit anderen Substanzen
- Umfassende psychotherapeutische Ausbildung zur Befähigung der Erbringung von psychotherapeutischen Behandlungen im Rahmen der Richtlinienverfahren sowie der psychotherapeutischen Krisenintervention
- Erwerb von Kenntnissen zur Erstellung von Gutachten
- Einjährige neurologische Ausbildung befähigt zur Mitbehandlung von neurologischen Erkrankungen.
Der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie bedient somit das breite Feld zwischen moderner medizinischer Versorgung und individualisiert psychotherapeutischer Behandlung von Patienten mit psychischen Erkrankungen. Er ist auch Abschluss dieser Facharztweiterbildung in der Lage, ärztlich in einer Praxis mit hoher Patientenzahl eher diagnostisch und medizinisch tätig zu sein. Er kann sich andererseits aber auch mit der erworbenen Qualifikation dazu entschließen, ausschließlich psychotherapeutisch tätig zu sein. Dazwischen gibt es unendlich viele Formen, Versorgung zu gestalten.
Weiterbildung ist ambulant möglich
Am 15.11.2018 wurde von der Bundesärztekammer eine neue Muster-Weiterbildungsordnung verabschiedet. Diese stellt die Grundlage für die in den einzelnen Bundesländern danach zu entwickelnde verbindliche Weiterbildungsordnung für alle Fachgebiete dar. Bis Mitte 2020 wurden die Weiterbildungsordnungen der Landesärztekammern der Bundesländer verabschiedet.
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Foto: © Jesse Orrico / Unsplash